Titus

Titus
I
Tịtus,
 
im Neuen Testament Mitarbeiter des Paulus, ein Heidenchrist aus Antiochia, der mit Paulus am Apostelkonzil in Jerusalem teilnahm (Galaterbrief 2, 3). Titus oblag auch die Sorge um die in Korinth abgehaltene Kollekte für die Gemeinde in Jerusalem. Nach 2. Timotheusbrief 4, 10 missionierte er später in Dalmatien. In dem an ihn adressierten Titusbrief (Abkürzung Tit.), einem der Pastoralbriefe, erscheint er als Bevollmächtigter für die Einsetzung von Presbytern und die Konsolidierung der Gemeinde. Der Brief warnt vor der Gefahr der Irrlehre und ermahnt zu Glaubenstreue und christlicher Lebensführung. Die altkirchliche Tradition sieht in Titus den ersten Bischof von Kreta (soll in Gortyn seinen Bischofssitz gehabt haben). - Heiliger (Tag, zusammen mit Timotheus: 26. 1.; Ostkirchen 25. 8.).
 
 
W.-H. Ollrog: Paulus u. seine Mitarbeiter (1979).
 
Weitere Literatur: Pastoralbriefe.
 
II
Tịtus,
 
eigentlich Titus Flavius Vespasianus, römischer Kaiser (seit 79), * Rom 30. 12. 39, ✝ Aquae Cutiliae bei Reate (heute Rieti) 13. 9. 81; Sohn des Vespasian, der ihm nach seiner Erhebung zum Kaiser (69) Ende des Jahres den Oberbefehl im Jüdischen Krieg übertrug. Nach der Zerstörung von Jerusalem im August/September 70 feierte Titus mit Vespasian den Triumph, der auf dem Titusbogen dargestellt ist. Titus erhielt daraufhin den Imperatortitel und die Tribunicia Potestas (Tribun) und war als Prätorianerpräfekt und mehrmaliger Konsul Mitregent seines Vaters. Als Kaiser ernannte er 79 seinen Bruder Domitian zum Nachfolger, vollendete das Kolosseum und die nach ihm benannten Thermen. In seine Regierungszeit fielen der Vesuvausbruch vom 24. 8. 79 (Pompeji) und ein Brand Roms (80). Titus zeichnete sich durch friedliche und milde Herrschaft aus, war wohlwollend gegenüber dem Senat und wurde bei seinem Tod allgemein betrauert.
 
 
B. W. Jones: The emperor T. (London 1984).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
 
Römisches Kaiserreich
 
III
Titus
 
['taɪtəs ], Alan, amerikanischer Sänger (Bariton), * New York 28. 10. 1945; studierte u. a. an der Juilliard School of Music in New York und trat nach seinem Debüt in Washington (1969) an zahlreichen amerikanischen Bühnen auf. 1974 sang Titus erstmals in Europa (Amsterdam), worauf u. a. die Stationen München, Nizza, Mailand, Hamburg und Wien folgten. Sein Repertoire umfasst v. a. die (Helden-)Baritonpartien von Mozart, Puccini, Wagner und Richard Strauss. 1994 wurde er in München zum Kammersänger ernannt.

Universal-Lexikon. 2012.

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